Wer dieser Tage das gute Wetter nutzt und einen Abendspaziergang unternimmt, sollte einen Blick Richtung Nordhorizont werfen!
Dieses Jahr ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man dort leuchtende Nachtwolken zu sehen bekommt (Abk. NLC von engl. noctilucent clouds) .
Während es bei uns hier unten auf der Erdoberfläche angenehm warm ist, herrschen über uns frostige Temperaturen.
In einer Höhe von 83 km über der Erdoberfläche befindet sich die sogenannte Mesosphäre. In ihr kühlt sich die Atmosphäre auf unter -120 °C ab. Kommt noch Feuchtigkeit hinzu, können sich hier feine Eiskristalle bilden.
Die Sonne steht in den Sommermonaten nur kurz unter dem Horizont und beleuchtet so in der Nacht noch die höheren Atmosphärenschichten. Wir können dann die angestrahlten Eiskristalle als leuchtende Nachtwolken bewundern.
Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen 22.30 Uhr und 4.00 Uhr von Mitte Juni bis Mitte Juli.
Dieses Jahr gab es einen ungewöhnlich frühen und starken Feuchtigkeitseinbruch in der Mesosphäre. Dadurch konnten bereits ab Ende Mai sehr ausgedehnte und helle Felder von leuchtenden Nachtwolken gesehen werden.
Ralf Biegel
Sehen Sie hier ein Zeitraffervideo dieses faszinierenden Naturschauspiels von Torsten Brinker.